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Kinder, Natur, dazwischen Farbflächen und Linien: Eines von Mariagrazia Huamans Bildern in der Ausstellung. Foto: Mariagrazia Huaman/Arauco
Kinder, Natur, dazwischen Farbflächen und Linien: Eines von Mariagrazia Huamans Bildern in der Ausstellung. Foto: Mariagrazia Huaman/Arauco

Figuren vor abstrakten Formen

Mariagrazia Huamans Bilder sind in der GALERIE ARAUCO zu sehen.

von Bernd Zachow

Figuren vor abstrakten Formen

Mariagrazia Huamans Bilder sind in der GALERIE ARAUCO zu sehen.

Eine Welt der leuchtenden Farben zeigt eine Ausstellung von Bildern der Malerin Mariagrazia Huaman in der Galerie Arauco.

In der Kunstgeschichte zielte jahrhundertelang jede Darstellung von Realität auf die Erzeugung einer Illusion. Pinselstriche sollten den möglichst naturgetreuen Anblick von Menschen, Tieren, Landschaften, Alltagsgegenständen oder Gebäuden vortäuschen. Mit dieser Tradition will die aus Peru stammende Künstlerin Mariagrazia Huaman nichts mehr zu tun haben. Wenn sie bunte menschliche Figuren, Pflanzen oder verschachtelte Häuser malt, dann stets eingebunden in eindeutig abstrakte Gestaltungselemente, die das grundsätzlich Künstliche und Konstruierte jeder Art von Abbildung veranschaulichen.

Geometrische Farbflächen

Nicht künstlerische Verarbeitung von Gesehenem und Erfahrenem ist das zentrale Motiv der Malerin, sondern allenfalls der konzeptuelle Ausgangspunkt der Bilder. Sie stellt daher keine bestimmten Personen, keine wirklich bestimmbaren Örtlichkeiten dar, sondern immer allgemein und überall Gültiges. Das Ziel erreicht die Künstlerin durch eine oft radikale Stilisierung, Abstrahierung und fantasievolle Verfremdung des sinnlich Erfahrbaren.

Dabei wird sichtbar, dass Mariagrazia Huaman neben der „freien“ Kunst der Malerei auch Architektur studiert hat. Ihr Bildaufbau erinnert tatsächlich oft an die Konstruktionsprinzipien, die im organisierten Bauwesen üblich und notwendig sind. Vereinfachte Figuren und Landschaftsteile werden von ihr förmlich in mehr oder minder geometrische Farbflächen eingemauert. Durch das unvermittelte Nebeneinander von eher plastisch wirkenden und flächigen Teilen entstehen Bildausschnitte und Durchblicke, die an Fenster und Türen von verwinkelten Bauwerken erinnern.

Eine Art doppelte Verfremdung erzielt die Künstlerin durch eingefügte gemalte Formen, die von der japanischen Kunst des Papierfaltens inspiriert sind. Diese kleinen Papier-Plastiken, die ja auch im Original nur ganz vage wie Vögel oder anderes Getier ausschauen, sind als flache Linien in die komplexen Gemälde-Kompositionen eingefügt.

BERND ZACHOW

 

Arauco, Trödelmarkt 13: Mariagrazia Huaman/„Mundos de Color“. 

Bis 29. Juni 2019, Mo.–Mi. 11–13 und 14–18 Uhr, Do.-Fr. 11–13 und
14–19 Uhr, Sa. 11–16 Uhr.

Weitere Informationen im Internet
auf www.arauco.de

Nürnberger Nachrichten - Kultur und Freizeit

 

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Bernd Zachow
Nürnberger Nachrichten
Dienstag, 23. April 2019

ARAUCO Ausstellungen

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