25 Jahre Arauco
Winzeremos!!
25 Jahre ARAUCO
…… und noch länger leben die Betreiber dieser Galerie schon in unsrer Nachbarschaft: Annette Bausewein und Alejandro Franco.
Annette, die unermüdliche, entwirft neben ihrer Arbeit als Kunstlehrerin Schmuckdesigns und betreibt ausserdem noch eine kleine Imkerei Ihres Vaters weiter, hat vier erwachsene Kinder mit dem lebenslustigen Chilenen Alejandro, der vier Jahre nach dem Militärputsch sein Land verlassen musste, um der erneuten Verhaftung als Mitglied einer linksgerichteten Studentenbewegung zu entgehen. Seine Flucht vor Repression und Folter führte ihn 1978 nach Nürrnberg, wo der Soziologe eine Dozentenstelle an der Friedrich Alexander Universität fand. Dort unterrichtet er auch heute noch spanische Sprache und lateinamerikanische Politik- und Kulturgeschichte.
Sein nahezu vierzigjähriges Engagement für den kulturellen Austausch mit den Ländern Lateinamerikas wurde im vergangenen Jahr mit einem Sonderpreis des Integrationsrates der Stadt Nürnberg gewürdigt. Alejandro Franco, ein Musterbeispiel gelebter und gelungener Integration.
Die Galerie ARAUCO, seit 1996 an ihrem heutigen Standort am Trödelmarkt, steht für ausgefallenen Schmuck unter anderem sind dort wilde Ringe für wilde Ehen zu haben. Neben internationaler Goldschmiedekunst aus Spanien, Italien, Portugal oder den Niederlanden sind aber auch Arbeiten ortsansässiger Goldschmiede, wie beispielsweise Schmuck von Franziska Bryan, die ja in der Hochstrasse bestens bekannt ist.
In der Weinabteilung finden sich ausgesuchte Tropfen chilenischer Winzer ebenso wie Weine aus Peru, Uruguay, Brasilien und Argentinien und dann sind da natürlich noch die regelmässigen Kunstausstellungen, bei denen sich über mehrere Etagen des nur drei Meter breiten Hauses die Werke überwiegend südamerikanischer Künstler in prallen Farben präsentieren. In diesem Rahmen finden auch Lesungen und Konzerte statt.
Das aktuelle Programm finden Sie jederzeit auf der Hompage www.arauco.de
Benannt ist die Galerie nach der chilenischen Region Arauco und der dort heimischen Araukarie, einem Nadelbaum, der, wie fossile Funde bewiesen, auf neunzig Millionen Jahre Erdgeschichte zurückblickt. Soweit schauen Annette und Alejandro noch nicht zurück, und wir begnügen uns mit herzlichen Glückwünschen zum 25-Jährigen. (Am 21. Juli, eine Woche nach dem diesjährigen Hochstrassenfest, geht am Trödelmarkt die Post ab!)
Bei einem Espresso an der Ladentheke antwortete Alejandro auf die Frage, was er tun würde, wenn es ihm nicht gelungen wäre, das zu verwirklichen, was er heute macht: „Banken überfallen, claro!“
Und hätte er bei der Antwort nicht ein wenig listig mit den Augen gezwinkert, dann hätte man ihm das fast geglaubt.
Foto: Thomas Bretting