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Zwischen fruchtigen Titeln und klaren Körpern
Wie die Formen entstehen: der erste Eindruck lässt Blüten, Blätter und Gefäße zu. Mit jedem weiteren, genauen Hinschauen wachsen die Formen zu kleinen, skulpturalen Eigenheiten. Einzelne Schmuckelemente treten in Beziehung zu weiteren. Was bei Einem von konkaven Eindrücken bestimmt wird, dehnt sich im Anderen zu konvexen Rundungen. Zwischen archaischen und organischen Prinzipien bilden sich kleinste Teilchen zu immer komplexeren Gesamtformen: der Ohrschmuck entwickelt sich, wird Kette, Band oder Gebilde.
Mit Titeln wie: "Früchtchen" oder "Bubblering" werden die Sinne von gewohntem geweckt - ein absurder Charme entsteht, wenn sich die Dinge durch das Tragen zu einer neuen Erfahrung wandeln: es blubbert kein Ring... fest sitzt er, sperrig und bestimmt die Tragbarkeit durch ein ungewohntes Gefühl.
Es ist keine einfach Schmuckmode, vielleicht ein besonderes Stückchen Ding, welches die Berührung zwischen Haut und Umfeld leicht verrückt, zart verändert, metallisch prägt. Der Widerstand zwischen den Fingern, das unvorhergesehene Berühren weiterer Gegenstände bestimmt das Urgefühl: ist Schmuck tragbar... widerspenstig, schön, hinderlich, oder schmückend?
Die Arbeiten von Sassa Held sind nicht allein durch Entschiedenheit zur Form gewachsen. Über den Weg des Zeichnens hinaus wird die Weiterentwicklung am Werktisch fortgesetzt. Viel Experiment und eine große Lust mit dem Entstehen, dem Wachen und Handeln zu spielen, bekommen die "Früchtchen" konkrete Ausformungen. Die aus dem reinen Metall gezogenen und geschmiedeten Stücke werden in einem langwierigen Prozess geschmolzen und gegossen... geformt und entformt... flüchtig und fest... Weitere Ideen entstehen, neue Ringe rollen, mehr Ketten gliedern sich...
Julia Berg