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ARAUCO

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Anne Borel
Anne Borel

Rede von Anne Borel

Zum Anlass des Jubiläums

 

 

Zum Anlass des Jubiläums las Anne Borel ihre vom Witz gespickte Rede vor:

 

20 Jahre ARAUCO

 

Eigentlich möchte  ich mich jetzt an diejenigen wenden, die den Laden noch nicht kennen. Ich sehe Leute hier, die zufällig da sind, und sich fragen, was jetzt los ist.

Diese Leute möchte ich warnen, weil es für sie noch nicht zu spät ist. Sie können sich vor ARAUCO noch retten, indem sie weit weg laufen und nicht Ihrer Neugier nachgeben.

Ich meine es ernst: Sie sollten auf keinen Fall diesen Laden betreten. Denn dieses Geschäft ist eine Falle!
Kaum sind Sie drin, sind Sie nicht mehr Herr Ihrer Sinne. Zunächst einmal verstehen Sie nicht, wo Sie sich befinden und fragen sich, was hier eigentlich vorgeht. Ist es ein Schmuckgeschäft, eine Galerie oder ein Weinkeller?
Das Konzept ist ziemlich verwirrend aber so schön betörend. Der glänzende Schmuck, die schönen Bilder an den Wänden und  der köstliche Wein (über den Wein reden wir noch), das alles ist sehr verlockend. Deswegen müssen Sie sich davor hüten.  In diesem Geschäft verliert man jeden Sinn für eine gesunde Distanz, die einen beim Einkauf zurückhält. Das „Einkaufserlebnis“ - wie die Marketingexperte sagen würden- ist einfach zu stark.
Sobald Sie die Tür von ARAUCO öffnen, hören Sie schon das herzliche Lachen von Annette. Der ganze Raum ist erfüllt mit ihrer fröhlichen Stimme, die mit Begeisterung etwas erzählt oder beschreibt. Egal was Annette erzählt, ist sie sowieso hundertprozentig bei der Sache beziehungsweise bei Ihnen. Diese beschwingte Frau will man natürlich näher kennenlernen und dabei macht man den zweiten Fehler: man schließt die Tür hinter sich. Das ist der fatale Moment, in dem plötzlich das zweite Einkaufserlebnis aus dem Keller auftaucht: Alejandro Franco!

Der lacht nicht sofort aber man merkt, dass er nur drauf wartet. Zunächst einmal ist er damit beschäftigt,  Sie anzulächeln. Und Sie? Sie wundern sich über dieses fröhliche Gesicht, aber schon mögen Sie es. Sie wissen zwar, dass Sie hier Geld lassen werden, aber trotzdem lächeln Sie zurück, weil es Ihnen dabei gut geht.

Und dann spricht Alejandro. Er sagt: Ola! Como estas? Das Lächeln wird breiter. Und plötzlich passiert etwas Seltsames: Sie fangen selber an, Spanisch zu reden: „Estoy bien. Gracias!“ Alejandro ist im siebten Himmel, er denkt, Sie sprechen fließend Spanisch und lädt Sie zum dritten Einkaufserlebnis ein: er macht Ihnen einen Espresso.
Und was für einen! Es ist schon spät nachmittags trotzdem vergessen Sie Ihre Großmutterprinzipien- keinen Kaffee nach 15.00 Uhr sonst schlafe ich nicht- und trinken einen zweiten Espresso mit diesem fremden Chilenen, der es in 5 Minuten geschafft hat, dass Sie auf  Ihre Prinzipen pfeifen.

Irgendwie fühlen Sie sich wohl und unbekümmert. Kein Wunder... Alejandro hat in der Zwischenzeit schon eine Flasche Wein aufgemacht und möchte, dass Sie ein Glas probieren. Und schon sind Sie dabei, sich um 15.00 Uhr zu betrinken.

Dieser Schmuck- oder Wein- oder Kunsthändler (weiss der Kuckuck, was er ist!) ist auch noch nebenbei ein Kabarettist. Er erzählt wie am Fließband lustige Geschichten und alle auf Deutsch. Er will ja sicher sein, dass man die Nuancen seiner raffinierten Witze begreift. Die Goethesprache beherrscht Alejandro so gut, dass man kaum merkt (wie bei mir übrigens), dass er nicht von hier stammt. Aber wen kümmert das schon nach dem vierten Glas Camenere oder Malbec?

Diese Einkaufserlebnisse sind sehr wirksam und schlagen jede Marketingstrategie, die man sich vorstellen kann. Ich weiß, wovon ich rede. Wie oft habe ich plötzlich den Drang verspürt, auf der Stelle Spanisch zu lernen, weil ich wie ein Chilene sprechen wollte. Und noch schlimmer. Alejandro hat es geschafft, dass auch ich meine größten Prinzipien über Bord werfe. Als Französin habe ich mich lange geweigert, Wein aus Südamerika zu trinken. Jetzt bin ich soweit, dass ich seinen Wein nicht nur trinke, sondern auch noch meinen Franzosen schenke.

 

Deswegen stehe ich hier und warne Sie. Die Verkaufsstrategie von ARAUCO hat was mit dem Herzen zu tun. Die zwei tun alles aber wirklich alles, damit Sie wieder kommen. Und das werden Sie auch tun. Garantiert. Denn diesen Laden betritt man als Kunde, aber man verlässt ihn als Freund. Und Freunde besucht man immer wieder.

Anne Borel, 20.07.2013

Schriftstellerin

Weitere Infos finden Sie unter arauco.de

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