Galerie Arauco - Kleine Hütte, großes Herz
echt Nürnberg
Galerie Arauco
Kleine Hütte, großes Herz
Arauco passt in keine Schublade. Auf mehreren Stockwerken bündelt das gerade einmal drei Meter breite Haus am historischen Trödelmarkt verschiedene Welten: Feinen Schmuck aus renommierten Goldschmieden etwa, handverlesene Kunst, aber auch edle Weine aus Chile, Argentinien, Uruguay, Peru oder Brasilien. Und Kultur: vier bis fünf Ausstellungen, Konzerte, Lesungen pro Jahr, meist mit Schwerpunkt Lateinamerika.
Arauco ist aber noch viel mehr als nur Kombi-Laden. Etwa Treffpunkt für Lateinamerika-Liebhaber aus und Südamerikaner in Nürnberg und Franken. Arauco ist undenkbar ohne Alejandro Franco, Exil-Chilene, studierter Soziologe und Uni-Dozent. Zusammen mit seiner Frau Annette Bausewein hat er Südamerika nach Nürnberg geholt.
Alejandro Franco fungiert als eine Art informeller Botschafter, als Netzwerker und Anlaufstelle für Landsleute. Er hat ein großes Herz für die Menschen, trägt meist ein Lächeln auf den Lippen. Dabei stand sein Leben nicht immer nur unter einem guten Stern: In der chilenischen Militärdiktatur unter Pinochet wurde er inhaftiert und gefoltert. Wieder auf freiem Fuß, gelang ihm die Ausreise nach Deutschland. Vielleicht hat er deshalb seine Galerie, die es seit 1996 am Trödelmarkt gibt, Arauco genannt: Die Araucanos, indigene Ureinwohner, leisteten erfolgreich Widerstand gegen die spanischen Eroberer. (tm)