Die sonnensatte Farbe des Südens
Aquarelle von Luis Guzmán Molina
Gegen graue Winterstimmung hilft derzeit ein Besuch in der Nürnberger Galerie Arauco. Zum dritten Mal sorgt dort der Chilene Luis Guzmán Molina mit seinen "Aquarellen des Südens" für sonnensatte Farbkontraste. Die aktuelle Auswahl zeigt neben Landschaftsbildern vor allem Tangotänzer, die in Guzmáns Welt nicht nur in Bars und Ballsälen anzutreffen sind, sondern auch auf Straßen oder im Hafen (Trödelmarkt 13; bis 25. Januar, Mo.-Mi. 11-13, 14-18, Do./Fr. 11-13, 14-19, Sa. 11-16 Uhr).
Während sich Guzmán in seinen Tangoszenen ganz auf die musikalische Atmosphäre und die Haltung der Tänzer konzentriert und die Gesichter unscharf lässt, leben seine Landschaftsbilder von der Intensität der Farben. Auch hier werden die Details nur angedeutet, reduziert der Künstler seine Motive auf Fläche und Farbkraft. Fast magisch leuchtet der Abendhimmel lila-orange über der Insel Chiloé, in kühle Frische getaucht ist die Bergwelt des Lago Ranco, von erhöhter Perspektive aus fällt der Blick auf das bunte Häusermeer von Valparaiso bis hinunter zur Küste.
Eine poetische Stimmung liegt in all diesen Bildern, auch in der vor Ort gemalten Ansicht des Nürnberger Henkerstegs. Statt seine Bilder mit sozialkritischen Botschaften aufzuladen, spürt der 1941 geborene Chilene mit sichtbarer Leidenschaft der Schönheit der Welt nach.