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ARAUCO

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Foto: Kontaktbörse und Kulturzentrum für Lateinamerika-Liebhaber: Der Chilene Alejandro Franco in seiner kleinen Galerie Arauco am Trödelmarkt.     Foto: Michael Matejka
Foto: Kontaktbörse und Kulturzentrum für Lateinamerika-Liebhaber: Der Chilene Alejandro Franco in seiner kleinen Galerie Arauco am Trödelmarkt. Foto: Michael Matejka

Am Trödelmarkt herrscht lateinamerikanische Lebensart

Die Galerie Arauco von Alejandro Franco feiert ihren 15. Geburtstag mit einer großen Jubiläumsausstellung

NÜRNBERG - Die Galerie Arauco am Trödelmarkt feiert ihren 15. Geburtstag mit einer Jubiläumsausstellung. Bei der Vernissage am Samstag, 19. Juli, ab 16 Uhr, spielt das chilenische Duo Rodrigo Santa Maria und Angela Wang Musik aus Lateinamerika.

Das Haus ist schmal wie ein Handtuch und bietet doch Platz für einen ganzen Kontinent. Die Galerie Arauco, die neben Kunst auch Schmuck und Wein bietet, hat sich längst als Treffpunkt und Anlaufstelle für Lateinamerika-Liebhaber einen Namen gemacht. Aber auch südamerikanische Künstler schätzen Arauco als kulturellen Außenposten in Deutschland. Ein Blick in die dicken Gästebücher beweist das.

Im Juli 1993 eröffneten der Chilnene Alejandro Franco und seine Frau Annette Bausewein ihre Galerie, die zuerst in der Weißgerbergasse beheimatet war. Die erste Ausstellung mit dem Titel «Amerikanischer Achter» bestritt der chilenische Künstler Sergio Vesely. In den vergangenen 15 Jahren waren bei Arauco rund 50 Künstler aus zehn Ländern zu sehen. Der Name erinnert an die Araucanos, die indigenen Ureinwohner Chiles.

Doch der studierte Soziologe Alejandro Franco kann noch ein zweites Jubiläum feiern: Vor 30 Jahren kam er auf dramatischen Umwegen nach Nürnberg. Der politisch engagierte Allende-Anhänger war den Machthabern nach dem Militär-Putsch unter General Pinochet (wie so viele kritische Geister) ein Dorn im Auge. «Das waren andere Zeiten damals», erinnert sich der 58-Jährige, «wir haben als junge Idealisten wirklich geglaubt, dass wir die Gesellschaft zum Besseren verändern könnten.» Stattdessen landete Franco als politischer Häftling im Gefängnis und musste um sein Leben bangen. Durch Vermittlung des deutschen Pfarrers und Menschrechtlers Heinz F. Dressel wurde er schließlich 1977 freigelassen und nach Europa ausgeflogen.

Statt politisches Asyl zu beantragen bemühte sich Franco um ein Promotionsstipendium und bekam an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen eine Stelle. Seine Doktorarbeit hat er nie abgeschlossen, aber bis heute unterrichtet er an der Wiso als Spanisch-Dozent. Um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren gründete er mit Partnern einen Großhandel für Lapislazuli-Steine, denn Chile ist nach Afghanistan Hauptlieferant der blauen Edelsteine.

«Auf die Dauer wurde mir der Großhandel per Fax und Telefon einfach zu langweilig», lacht Franco. «Ich bin ein kommunikativer Typ und brauche Kontakt zu anderen Menschen.» Mit der Zeit reifte dann die Idee, ein Geschäft mit Design-Schmuck, Wein und Kunst aus Südamerika zu gründen. Ein Rezept, das sich über die Jahre bewährt hat. Inzwischen ist ein richtiges Netzwerk für Künstler, Musiker und Autoren entstanden. Die Jubiläumsausstellung versammelt viele bisherige Weggefährten. Gezeigt werden 50 Werke von Künstlern wie Siegbert Franklin (Brasilien), Pascual Carlos Esteban (Argentinien), Berto Hernandez (Kuba) oder Sergio Vesely (Chile).

Zu Francos Freunden zählt etwa der Schrifsteller und ehemalige Botschafter Chiles in Berlin, Antonio Skarmeta. Auch er war schon zu Gast in dem kleinen Kulturzentrum mit der großen Ausstrahlung. Dank des Internet ist Arauco weltweit erreichbar, die Homepage informiert über alle möglichen Aspekte Lateinamerikas.

Franco hat sich auch dafür eingesetzt, dass große Events wie das Bardentreffen oder das Sommernachtsfilmfestival auch den idyllischen Trödelmarkt als Kulisse nützen. Längst hat der weltoffene Mann aus Chile, der in der Szene bekannt ist wie ein bunter Hund, im Nürnberger Exil seine zweite Heimat gefunden, denn Lateinamerika liegt am Trödelmarkt.

Informationen im Internet unter www.arauco.de

radl
Nürnberger Nachrichten
17.07.2008

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