Künstler Ludger Hinse
Geboren in Recklinghausen-König-Ludwig, einem dieser Revierorte, die ihrer Zeche zuwuchsen. Der Vater Bergmann, vier Kinder im Haus, Kunst kein Thema. Bei einer Ausnahme: Da stand nahe des Elternhauses ein Festspielhaus – man ging zu den Ruhrfestspielen. Ludger kritzelte schon mit drei dauernd rum und ahnt nicht, dass es eine KG Metall gibt; Ludger bekommt im Zeichnen die "fünf" ab, weil der Lehrer plane Schmetterlinge wollte, seine aber flogen. Der Erwachsene malt im Stillen, wird ermutigt, soll ausstellen, lehnt ab ("Der Bevollmächtigte der IG Metall stellt doch keine Bilder aus"). Stellt aus, vier Wochen sind geplant, die Bilder kann man kaufen. Nach einem Tag ist die Ausstellung zu Ende: alles verkauft. Das war vor elf Jahren. Dass der Bevollmächtigte malt, galt den kopfschüttelnden Kollegen als Marotte. Dass der Bevollmächtigte als Maler Erfolg hat, erwirkt zusätzlichen Respekt.