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Retablos - Wandreliefs aus Chile

Ausstellung Retablos - Wandreliefs aus Chile

Fassaden erzählen Geschichten

Datum
30.10.1993 bis 29.01.1994
Ort
Galerie ARAUCO
Trödelmarkt 13
90403 Nürnberg

Impressionen

Bei dem Blick über Grenzen hinweg ist Interessantes zu entdecken. Dazu gehören zum Beispiel die ideenreichen, mit unterschiedlichen Fundstücken, Gips, Beton, Ton und Farbe gestalteten kleinen, poetischen Fassadenansichten aus den Ateliers  einiger chilenischer Kunsthandwerker. Ein liebenswerter Charme ist diesen Wandreliefs mit ihren pastellen, warmen Farben, ihrer lebendigen Materialvielfalt  und ihrem scheinbar  improvisierten Charakter eigen.

Die Beschäftigung  mit diesen Werken verspricht eine vergnügliche Reise in die eigene Welt der Phantasie. Erinnerungen an die eigentümlich romantische Stimmung in  Altstadtgassen während eines Urlaubsbummels oder an charaktervolle, vom Lauf der Zeit geprägte Häuser in ländlichen Regionen  werden lebendig.  Oder ist es vielleicht der Gedanke an manch spannenden Streifzug in der Jugendzeit durch fremde, verlassene, vielleicht verbotene Räume?  Nicht nüchterne, sterile Anonymität, sondern die Schönheit des Alters, der Reiz des Unperfekten und der Reichtum der Individualität sind bei diesen Wandreliefs bestimmend. Die dargestellten Türen und Wände  erscheinen wie Gesichter, in denen die Geschehnisse der Zeit ihre deutlichen Spuren hinterlassen haben.. Verstehen wir genau hinzuhören und neugierig zu sein, so erzählen sie uns erlebnisreiche Geschichten.

Die chilenischen Künstler bilden in ihren Werken keine real existierenden räumlichen Situationen ab, und doch schaffen sie höchst realistische, ja illusionistische Darstellungen .  Sie erzielen sie durch die Kombination bestimmter, Assoziationen weckender Fundstücke.  Hinzu kommt die sorgfältige handwerkliche Verarbeitung der Materialien  und der erfahrene Umgang mit lebendigen Farb -,  Form-,  und Strukturkontrasten.

Die Künstler nennen ihre Arbeiten “Retablos“ , was übersetzt soviel wie Altaraufsatz bedeutet. Auch die in Peru und Chile verbreiteten, traditionsreichen Andachtsbilder  in Form kleiner Häuser mit christlichen Szenen, die einstmals bei spanischen Reisealtären Anregung fanden, heißen “retablos“ . Durch die bewußte Wahl dieses Titels erhalten wir einen Hinweis darauf, daß es bei den Wandreliefs nicht nur um die Darstellung des schönen Scheins , sondern auch um die Symbolkraft des Hauses und der Tür geht. Die Tür wird im Zusammenhang mit der christlichen Symbolik  nun zugleich zum Sinnbild für den Übergang von außen nach innen, zum Eingang zum Privatesten, Geheimsten oder auch Heiligsten. Sie wird zum Symbol der Trennung und des Schutzes  aber auch der Verbindung und Kommunikation.

Christian Aguilera Morales wurde 1959 in Santiago de Chile geboren und studierte zwischen 1974 und 1977 an der dortigen Universität  Kunstpädagogik. Seit 1985 widmet er sich der Gestaltung von Reliefs, in denen stets das Motiv charaktervoller, alter Hauswände eine dominierende Rolle spielt. Einige Jahre später griffen auch andere junge Künstler, darunter Alexis Vergara, Francisco Escobar und Sara Quiroz, dieses Thema auf.

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